Expertenecke 29.03.2000 – HSV – 1860 München 2:0

Hallo Freunde!

Letzten Samstag war ich mal wieder im Volksparkstadion, um mir ein Heimspiel des HSV anzuschauen. Es war ein insofern sehr zufriedenstellender Nachmittag, da das 6-Punkte-Match gegen 1860 mit 2:0 gewonnen wurde. Weniger schön war dafür das Spiel an sich. Wir Hamburger Fans sind da ja mittlerweile ein bißchen verwöhnt. Schuld daran war allerdings nicht die mangelnde Leistungsbereitschaft der Hanseaten, sondern die destruktive Spielweise der Sechziger. Werner „Beinhart“ Lorant hatte nämlich erkannt, wie einer technisch überlegenen Mannschaft beizukommen ist: mit Härte! Die Münchener knüppelten also, dass es nicht mehr feierlich war. Das fing damit an, dass der Mittelstürmer Schroth bei jeder seiner Aktionen rempelte, schob oder Freistösse schindete, wenn er selbst mal leicht touchiert wurde. Das alleine ist ja noch nicht so schlimm, doch leider schaffte es der Schiri nicht, dies zu erkennen. Damit hatte er es sich redlich verdient, als der schlechteste Mann auf dem Spielfeld angesehen zu werden. Gleich danach kommt der Löwe Icke Häßler, der in dieser Verfassung nicht zur EM sollte und schon mal seinen Urlaub buchen darf (auf seiner Position sind Scholl, Beinlich oder selbst Ballack z. Z. um Längen stärker).

Das 1:0 fiel, als die Münchener es einmal nicht schafften, den Spielfluß der Hamburger durch ein Foul zu stoppen, weil Greilich gerade wieder einmal pennte und zu weit von Bäron weg war, um ihn durch eine brutale Grätsche am Ablegen zu Präger zu hindern. Roy schaffte es tatsächlich mal nicht voll draufzuballern, sondern gekonnt (vielleicht hat er den Ball aber auch nicht voll getroffen) am Torwart vorbeizuschieben: 1:0 kurz vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel wurde die Löwen zwangsweise offensiver und fingen sofort einen Konter (wenn man nicht auf Abseits spielen kann, soll man´s lassen). Kovac lief allein aufs Tor zu, vertändelte jedoch kläglich vor Hofmann. Auch sonst hatte man irgenwie nicht das Gefühl, dass bald ein Tor
fallen könnte. Grubac mühte sich zwar redlich nach seiner Einwechselung, doch kann er auch er keinen Tony Y. ersetzen. So mussten die Löwen für das 2:0 schon selber sorgen, indem Hofmann eine Kovac-Flanke mit dem Fuß klären will (statt mit den Fäusten: für Lorant eigentlich ein Grund für einen Torwartwechsel) und dabei Cardoso anschießt, von dem der Ball ins Tor tropft.

Doch auch danach konnte man als HSV-Fan nicht entspannen. Das alles Klarstellende 3:0 blieb aus, da es auch Madavikia nicht schaffte allein auf Hofmann zulaufend, diesen zu überwinden. Und obwohl 1860 schwach war, kamen sie aufgrund irgendeines Gestochers noch zu einer Torchance durch Schroth. Das wäre die Höhe gewesen, hätte dieser alte Zieher, Schieber und Festhalter noch ein Tor gemacht.

Bleibt festzuhalten, dass der HSV in der Rückrunde wohl auf eine neue Strategie setzt: weniger Tore kassieren, aber auch weniger schießen (die letzten beiden Spiele jeweils zu null). Was bleibt uns auch anderes übrig, solange Tony Y. verletzt ist. Mir egal: Hauptsache 3 Punkte!

Viel Glück in Dortmund, Jungs! (schwerer Gegner, da stark unter Druck)
 

P.S.:

Noch ein Wort zur Bundesliga-Übertragung in SAT 1. Nicht gut finde ich, dass Herr Wontorra in seinem Spielbericht die Großchance von Kovac, eine klare Rote Karte für München unterschlägt und außerdem noch einen Handelfmeter verursacht von Panadic gesehen haben will. Dem vorausgegangen war ein eindeutiges Foul von meinem speziellen Freund Markus Schroth!

Bis zum nächsten Mal
Euer Sören