Expertenecke 27.09.2008 HSV – Borussia M’gladbach 1:0

Spitzenreiter!

Der HSV hat gegen Mönchengladbach drei Punkte eingefahren und führt damit die Bundesliga erneut an.
Hoffentlich meint jetzt nicht wieder die Mehrheit der Mannschaft sich auf den Lorbeeren ausruhen zu müssen. Das Spiel war zu keiner Minuten eines Spitzenreiters würdig. Einfallslos, langweilig und bei einem adäquaten Gegner (Gladbach war aber auch so krass unterirdisch schlecht!!!) wäre es definitiv anders ausgegangen. Sollte eine ähnliche Leistung gegen Urziceni gezeigt werden, werden wir uns demnächst keine UEFA-Cup-Spiele mehr live anschauen!

Bereits in der 10. Minute gab es einen ersten Aufreger. Demel prallte mit Matmour zusammen; Demel konnte gleich weiterspielen während der Gladbacher ins Krankenhaus kam.
Eine Minute später schoss Petric das 1:0! Lob an dieser Stelle: Petric hat wieder ein geniales Spiel abgeliefert. Er erlief sich die Bälle, kämpfte und war der beste Mann auf dem Platz.
In der gesamten ersten Halbzeit wurde es nur einmal vor dem Kasten von Rost brenzlig als Mathijsen fast einen Elfmeter verursachte. Außerdem hatte Olic mal wieder eine Superchance als er alleine auf das Gladbacher Tor zulief, die er kläglichst vergab. Eine ähnliche Szene hatte er kurz vor Ende der zweiten Halbzeit: er lief auf ein leeres Tor zu und anstatt den Ball Richtung Tor zu schießen, spielt er den Ball nach außen, wo dieser vertändelt wurde. GROTTIG!!! Das Spiel verflachte zusehens.
In der zweiten Halbzeit fand ein offensives Spiel des HSV kaum noch statt. Stattdessen stellte man sich hinten rein und wartete auf die Angriffe. So entstanden denn auch die ersten Chancen für die Gladbacher: ein Lattentreffer und ein knapp am Tor vorbeigeköpfter Ball kurz vor Ende des Spiels.
Das von Jol so großartig angekündigte Offensivspiel fand zu keiner Zeit statt. Alle Angriffe basierten auf Glück bzw. Unvermögen des Gegners. Auch war das zu-Null-Ergebnis nicht wirklich aussagekräftig. Der gute Herr Jansen hat diverse Male Aussetzer gehabt, die eklatant waren. Die Abwehr, die in der letzten Saison so gelobt wurde, existiert schlichtweg nicht!
Und wo war das Mittelfeld? Zwischen der Abwehr, die den Ball von links nach rechts schob und dem Sturm, der den Ball zu schnell verlor, fehlte das nachrückende (und so den Sturm unterstützende) Mittelfeld.
Atouba hat wieder mal gezaubert. Allerdings teilweise sich dabei so ballverliebt gezeigt, dass der Ball danach trotzdem bald weg war. Gut, dass wenigstens Reinhardt wieder einige seiner Qualitäten wiederentdeckt hat und für mehr Ruhe vor dem Tor sorgte, wenn die Gladbacher denn sich mal in Richtung Tor aufmachten.
Es stellt sich die Frage, ob die von Jol gewählte Rotations-Geschwindigkeit nicht zu hoch ist. Es scheint, dass Vielen noch so schwindelig ist, dass das die eigenen Stärken nicht wirklich zum Vorschein kommen.
Fazit: GROTTENKICK, aber trotzdem SPITZENREITER!
 
NUR DER HSV!!!

Spielerbewertung
Rost2Jansen5
Demel3Neves4
Reinhardt2Petric2
Mathijsen3Olic4
Atouba4Pitroipa4
de Jong4Trochowski3
Jarolim2

Hamburger SV: Rost – Demel, Reinhardt, Mathijsen, Atouba – de Jong – Jarolim, Jansen (63.Trochowski), Neves (58.Pitroipa) – Olic, Petric (89. Alex Silva)
Borussia Mönchengladbach: Heimeroth – Gohouri, Callsen-Bracker (68.Marin), Brouwers, Daems – Alberman, Paauwe, Jaures – Ndjeng (85.Neuville), Matmour (10. Coulibaly) – Friend
Tore: 1:0 Petric (11.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)
Gelbe Karten: Mathijsen / Daems, Paauwe
Gelb-Rote Karte: – / –
Rote Karte: – / –