Expertenecke 04.11.2006 – VfL Wolfsburg – HSV 1:0

Teilnehmer: Lennard, Oli C, Michael und Sören

Das OK Pöbeln bestieg in Hamburg um 10.15 Uhr den Metronom Richtung Bremen, in den die restlichen 3 Auswärtsteilnehmer in Tostedt dann zugestiegen sind (10.47 Uhr). Sie waren gut mit Proviant ausgestattet. Ein erstes dem Fanklub den Namen gebendes Getränk wurde zu sich genommen. In Rotenburg musste dann bereits wieder umgestiegen werden in die Regionalbahn nach Verden, von wo wiederum eine weitere Bummelbahn uns nach Hannover brachte. Zum Glück gab es bis dato keine Verspätungen, weil die Anschlüsse jeweils recht eng gestrickt waren (max. 8min). Leider war in Hannover die Bahn gen VW-City sogar schon auf dem Gleis, so dass wir keine Chance hatten, uns einen Sitzplatz zu ertacklen. Lustigerweise haben wir aber die Fraktion Winsen getroffen.
So weit, so gut. Letztendlich war die Bahn so voll, dass sich der Zugführer weigerte, überhaupt loszufahren. Es sei denn, es würden ein paar Leute aussteigen. Das tat natürlich keiner! Schließlich hat der Großteil der Insassen nicht einmal die Durchsage mitbekommen. Noch nie habe ich so einen schwerstbetrunkenen Auswärtsmob erlebt. Respekt! Am Ende konnten sich dann wohl doch die zu Recht Ausschreitungen fürchtenden Beamten der Polizei gegenüber dem Zugchef durchsetzen, und der Zug zuckelte mit rund 30min Verspätung genauso vollgestopft wie zur Durchsagezeit nach Golf-Dorf.
Auf dem Weg dahin hielten wir zur allgemeinen Belustigung noch in Orten wie Lehrte und Peine und beobachteten vereinzelte VW-Fans, die erfolglos versuchten, in den Zug zuzusteigen, um dann verzweifelt von dannen zu ziehen. Es muss beschämend sein, wenn die direkte Zugverbindung zum Heimstadion komplett von Auswärtsfans blockiert wird und man selber gerade mit zehn Leuten am Bahnhof steht.

Die Verspätung beinhaltete in Phaeton-Town den Vorteil, dass man sich nicht erst noch eine warme Kneipe suchen musste, sondern direkt zum Stadion gehen konnte. Auch auf diesem Fußmarsch fiel wieder auf, dass wirklich vergleichsweise viele Hamburg-Fans Schwierigkeiten haben würden, das Spiel noch in angemessener Art und Weise wahrnehmen zu können. Scheint tatsächlich ein ernst zu nehmendes gesellschaftliches Problem darzustellen.

Zum Spiel: Aaargh!

Um 18.14 Uhr ging die erste Bahn zurück. Diese Möglichkeit verwarfen wir allerdings schnell, nachdem wir feststellen mussten, dass geschätzte 6.000 Fans bereits vor uns eingestiegen waren und die Bahn exakt so voll wie auf dem Hinweg war. Stattdessen haben wir lieber eine Cocktail-Pinte mit Happy Hour aufgesucht. Selten so riesige Cocktails gesehen! Hölle!
Um 19.14 Uhr war die Situation um einiges entspannter, so dass wir sitzenderweise unsere Lieblingslieder singen konnten („Wir kommen aus Hamburg, nicht aus Italien“). Von Hannover ging es jetzt direkt nach Bremen, wo wir noch knapp eine Stunde Aufenthalt hatten und nicht zu McDonald´s gegangen sind. Um 23.30 kamen wir schließlich wieder in Tostedt an.
Wenn man bedenkt, dass Polo-City eigentlich eine der näheren Auswärtsspielstätten ist, ist eine Fahrzeit von rund 3 (Hin) bzw. 4 Stunden (Zurück) ein absoluter Skandal. Da könnte man glatt in Versuchung kommen und die Y-Trasse zu unterstützen.
 
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!  OK Pöbeln 

VfL Wolfsburg: Jentzsch – Alex (78.Thiam), Madlung, Quiroga, Möhrle – Sarpei, van der Leegte – Makiadi, Krzynowek – Hoogendorp (69.Menseguez), Hanke
Hamburger SV: Wächter – Fillinger, Klingbeil, Mathijsen, Atouba – Feilhaber – Jarolim (70.Ljuboja), Sorin (54.Trochowski) – van der Vaart – Guerrero, Lauth (62.Sanogo)
Tore: 1:0 Hanke (19.)
Zuschauer: 25.623
Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (Otterbach)
Gelbe Karten: Sarpei, Quiroga / van der Vaart
Gelb-Rote Karte: -/-
Rote Karte: -/-